Alternativen zum ADAC

Was der Autor schon immer ahnte, wird jetzt zur Gewissheit. Frei nach Loriot: "Ein Leben ohne den ADAC erscheint vorstellbar, aber sinnvoll".

Gefälschte Tests, eine Nobel-Villa für den Manager und Privatflüge im Rettungshelikopter. Kein Tag, ohne das der ADAC sich zum Schlußlicht einer eigenen Liga mauserte. Der eigenen Pannenstatistik. Da träumt so mancher Autofahrer davon, seinen Mitgliedsbeitrag lieber anderweitig anzulegen. Doch was sind die Alternativen? Hier ein kurzer Einblick in den Tarif-Dschungel der Automobilklubs.

Alternativen zum ADAC sind zahlreicher als man denkt. Da gibt es die bekannteren, „größeren“ Clubs wie „Automobilclub von Deutschland“(AvD), „Auto Club Europa“(ACE), „Automobil-Club Verkehr“(ACV) und dem noch jungen „Mobil in Deutschland“(gegründet 1992). Für die Ökos unter uns bietet sich der auf nachhaltigen Verkehr ausgerichtete „Verkehrsclub Deutschland“(VCD) an. Und die, die gerne mit Gottes Segen im Verkehrsgetümmel unterwegs sind, können beim „Bruderhilfe e.V. Automobil- und Verkehrssicherheits-Club“ (BAVC) ihr Heil finden.

Der ADAC und die Alternativen
Klub Mitglieder Preis / Jahr in Euro Hilfe vor Ort (24h-Notruf) Abschleppen / Bergen Fahrzeugflotte Sonstiges
ADAC
www.adac.de
19 Millionen 49,-- (Basis)
89,-- (Plus)
in Deutschland (Basis)
in Europa (Plus)
in Deutschland (Basis)
in Europa (Plus)
5.000 Basis beinhaltet auch Rechtsberatung, Plus u.a. weltweiten Krankenrücktransport (vgl. Spiegel).
AvD
www.avd.de
1,5 Millionen 64,90
(+22,-- für Partner)
weltweit weltweit 2.000 Krankenrücktransport weltweit, Hotel und Mietwagen bei Fahrzeugausfall.
ACE
www.ace-online.de
600.000 62,80
(- 30 Jahre: 31,40)
in Europa in Europa 2.000 Basismitgliedschaft schließt Familie mit ein. Bei Fahrzeugausfall Übernachtungen und / oder Mietwagen.
Mobil in Deutschland
www.mobil.org
2.500 24,-- (Basis)
66,-- (Premium incl. Partner)
in Deutschland (Basis)
weltweit (Premium)
in Deutschland (Basis)
weltweit (Premium)
1.700 über das Netzwerk "Assistance Partner" Bahnfahrt / Übernachtung bei Fahrzeugausfall. Telefonische Rechtsberatung.

Quelle: Hamburger Morgenpost

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Rasche Hilfe ist das, was man sich von einem Automobilklub erwartet. Die Grundleistung (Pannenund Unfallhilfe in Deutschland) bietet jeder. Die Tücken beim Vergleichen liegen – wie so oft – im Detail.

Der Basistarif beim ADAC (49 Euro) etwa beinhaltet nur Pannenhilfe in Deutschland, Hilfe in ganz Europa gibt es erst im „Plus“-Tarif (89 Euro).

Beim AvD (mit 1,4 Millionen Mitgliedern zweitgrößten Klub) kostet eine Mitgliedschaft zwar mindestens 64,90 Euro, dafür wird der Halter und das liegengebliebene Auto aber auf der ganzen Welt versorgt.

Beim drittgrößten Anbieter ACE (580 000 Mitglieder) genießt man mit 62,80 Euro immerhin europaweit Scjutz gegen Pannen. Darüber hinaus schließt die Basismitgliedschaft beim ACE den Partner bzw. die gesamte Familie mit ein. Ein weiteres Plus noch für die unter 30-Jährigen: Sie zahlen beim Autoclub Europa nur 31,40 Euro.

Einen Schnäppchenpreis scheint der noch junge Klub "Mobil in Deutschland" anzubieten. Lediglich 24 Euro kostet dort die billigste Jahresmitgliedschaft. Diese beinhaltet Unfall- und Pannenhilfe in Deutschland. Wer sich weltweit und mit Partner sichern will, zahlt 66 Euro.

Wichtig ist natürlich vor allen Dingen, daß die schnelle Hilfe im Ernstfall auch wirklich schnell ist. Da könnte sich eine große Helferflotte durchaus als positiv auswirken. Die größte Flotte hat der ADAC mit 5000 Helfern im Inland. AvD und ACE können je 2000 Fahrzeuge aufbieten, für "Mobil in Deutschland" fahren 1700 Autos gestellt vom Netzwerk „Assistance Partner“.

Weitere Zusatzangebote wie Vergünstigungen bei Reisen, Versicherungen und sonstigen Dienstleistungen variieren von Klub zu Klub – und könnten im Einzelfall den Ausschlag für die „richtige“ Wahl geben. Aber gerade hier ist Vorsicht geboten. Gerade hier hat der ADAC viel Kredit verspielt, weil hier bedenkenlos der gemeinnützige Teil des "sogenannten" Vereins mit turbokapitalistischen Zutaten vermengt wurde.