Schleswig-Holstein - Die Nordsee

Die Anziehungskraft des Mondes: Nordseeküste mit Ebbe und Flut

Köge, Schafe, Leuchttürme und Windkrafträder: Die schleswig-holsteinische Nordseeküste ist seit 1500 vom Deichbau charakteristisch und einzigartig gezeichnet. Die erste Form von Deichen wurde zur Landsicherung vor Sturmfluten erbaut. Schnell spielte dann die Landgewinnung durch Eindeichungen von Kögen eine wichtigere Rolle. Nordseetypisch: Durch Wellen, Watt und Salzwiesen finden Individualisten garantiert ihren Freiraum. Und in ruhiger Lage gelegen, ist der Ferienaufenthalt meistens reetgedeckt.

Erstes Ziel: St.-Peter-Ording. Zu Recht eines der beliebtesten Seebäder an der Nordseeküste. Der feine und weiße Sandstrand ist 12 km lang und bis zu 2.000 m breit. Mit Dünen: trotz vieler Touristen also genügend Platz für gewünschte Einsamkeiten. Hier gibt es fünf große Strandabschnitte, u. a. Badestellen mit Strandkörben zum Vorbestellen (Die Wochenmiete pro Korb € 31,-). Achtung: In der Saison gestaltet sich die Suche nach Unterkünften "für nur eine Nacht" mühsam.

Von St.Peter-Oding aus ist die Halbinsel Eiderstedt zu erkunden. Am besten per Leihfahrrad. Im Umland befindet sich das Vogelschutzgebiet Kattinger Watt.

Lohnenswerte Ausflugziele: Besichtigung des Eiderspeerwerks. Oder: Nach Tönning zum Hafen und auch nach Westerhever. Zum Verwechseln ähnlich: Dort steht am autofreien, etwa 5 km langen Sandstrand übrigens nicht der bekannte Leuchtturm aus dem Fernsehen.

Über Kopfsteinpflaster ebenso beschaulich: Friedrichsstadt, das "kleine Amsterdam" an der Eider. Das anerkannte Stadtdenkmal ist von vielen kleinen Grachten durchzogen.

Weiterer Städtetipp: Nur 50 km von St.Peter-Ording liegt Husum entfernt. Die Heimatstadt Theodor Storms. Der Arbeitsplatz des Juristen und berühmten Schriftstellers (1866-1880) ist im Originalzustand zu besichtigen: Wasserreihe 31. Andere historische Sehenswürdigkeit: das im Stil der niederländischen Renaissance errichtete Schloss vor Husum.


Hinter dem Nordseedeich: Neuland mit einmaligem Flair


Im Wattenmeer abseits vom Trubel: im schleswig-holsteinischem Marschland liegt in Richtung Husum Nordstrand und in Richtung Bredstedt der Sönke-Nissen-Koog. Auf diesen nordfriesischen Halbinseln spürt man Deichbau mit interessanter Geschichte: der Sönke-Nissen-Koog war im Jahre 1924 der letzte Koog, der auf bäuerliche Initiative hin und in genossenschaftlicher Weise gewonnen wurde. Danach übernahm die jeweilige Regierung die Anordnung zur Landgewinnung. Als letzte Deichbaumaßnahme wurde 1987 der Beltringharder Koog eingedeicht. Das Naturschutzgebiet führt nach Nordstrand: gut zum Skaten und ein Ausgangspunkt für Ausflugsziele zu Wasser. Per Schiff nach Amrum, Sylt oder Helgoland.

Aus dem nordfriesischen Wattenmeer erheben sich 10 Halligen. Langeneß mit seinen 18 Warfen ist die größte nordfriesische Hallig. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Hallig Oland und der Hauke Haien Koog, ur-nordfriesischer Schauplatz berühmt aus Storms Novelle: Hier ritt das Schimmelreiter-Gespenst. Über das jetzige friedliche Vogelschutzgebiet gelangt man dann zum Hafen Dagebüll. Interessant für diejenigen, die mit der Fähre zur zweitgrößten Nordseeinsel Föhr, nach Amrum (Tipp) oder zu den Halligen möchten.

Ausflugsziel: Die Stiftung Seebüll inmitten der Region Südtondern. Emil Noldes Heimatlandschaft und Inspiration: Der ehemalige Wohnsitz des berühmten Expressionisten beherbergt viele bedeutende Werke und zeigt mehr als nur seine typisch stimmungsvollen Aquarelle.