Neapel

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich Neapel einen eher schlechten Ruf eingehandelt, der aber vielfach auf Vorurteilen gründete und die zahlreichen positiven Seiten der Stadt nicht berücksichtigte. Zu lange verband man die Hauptstadt Kampaniens nur mit Pizza, Korruption, Camorra, Schlendrian und Chaos. Dabei ist Neapel was Kunst und Kultur betrifft nach wie vor eine der bedeutendsten Städte Italiens. Bis ins 20. Jh. war ein Besuch der Stadt für jeden Italienreisenden ein absolutes Muss. Seit einiger Zeit jedoch geht es mit Neapel wieder bergauf und auch auf internationaler Ebene gewinnt es an Ansehen. Ein Meilenstein auf diesem Weg war der Weltwirtschaftsgipfel im Jahr 1994 vor der Kulisse des Castel Nuovo und der Kartause S. Martino, die für einige der geladenen Politiker eine echte Entdeckung bedeuteten. Danach zollte man Neapel auch international Anerkennung, wie die Aufnahme der Altstadt in das Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO belegt.


Zu Fuß...
Von der Piazza del Plebiscito zu S. Pietro a Maiella
Auf der Piazza del Plebiscito befinden wir uns mitten im Zentrum der politischen Macht der Stadt: Von hier aus wurde und wird Neapel regiert. In der näheren Umgebung warten zahlreiche, prächtig ausgestattete Kirchen auf unseren Besuch.

Von der Kirche S. Lorenzo Maggiore zur Porta Capuana
Abgesehen von der Porta Capuana widmen wir diesen Spaziergang ganz den Kirchen. Dem neapolitanischen Geschmack entsprechend sind sie alle geradezu verschwenderisch ausgestattet und zahlreiche Kunstschätze warten darauf, von uns besichtigt zu werden.

Von der Archäologischen Sammlung zum Museo di Capodimonte
Heute erinnern nur noch das Museo Archeologico Nazionale und Schloss Capodimonte daran, dass Neapel unter den Bourbonen zu Anfang eine Blütezeit auf dem Gebiet der Politik und der Kunst erlebte. Damals brachte man Teile der Kunstsammlung, die in Rom – im Palazzo Farnese – untergebracht war, hierher an den Fuß des Vesuvs. Auch in die Ausgrabungen in Herkulaneum und Pompeji investierte Karl III. von Bourbon – und gründete außerdem eine königliche Porzellanmanufaktur; schließlich wollte man mit Paris, Berlin und München konkurrieren!

Von der Certosa di S. Martino an die Küste
Vom Kastell S. Elmo und der Certosa aus hat man einen herrlichen Blick über die Altstadt von Neapel, die von der Spaccanapoli in zwei Teile geteilt wird. Doch auch von der Via Caracciolo aus reicht der Blick weit: vom Castel dell’ Ovo über Piedigrotta bis hin zum Posillipo. Vom Vomero aus dagegen genießen wir einen fantastischen Ausblick auf den Hafen – und natürlich auf den Vesuv und die sorrentinische Halbinsel. Aber auch ein Ausflug nach Marechiaro lohnt sich – in diesem kleinen Fischerdorf inspirierte der Blick aus dem berühmten fenesta sogar zu einem der beliebtesten neapolitanischen Lieder. Es gibt also vielerlei Möglichkeiten, Neapel in seiner ganzen Pracht zu erleben. Nicht umsonst verzaubert die Stadt mit ihrem eindrucksvollen Panorama von jeher Reisende aus aller Welt.