Ein Querlenker ist ein Teil der Radaufhängung von zweispurigen Fahrzeugen. Er ist quer zur Fahrtrichtung eingebaut und
gelenkig mit Karosserie und Radträger verbunden („angelenkt“).
Großserienautomobile haben seit langem meist selbsttragende Karosserien und Vorderradaufhängungen in Form einer
Einzelradaufhängung mit MacPherson-Federbeinen und Dreiecksquerlenkern. In modernen Fahrzeugen ist der Querlenker oft
ein gekrümmter Balken (oft Sichellenker oder Biegebalken genannt), bei dem die karosserieseitigen Lager nach hinten
versetzt sind, um so Platz für die Antriebswellen zu gewinnen. Manchmal sind auch statt eines Dreieckslenkers zwei
einzelne Querlenker eingebaut, deren Drehpunkte auf der Radseite direkt nebeneinander liegen, um den Lenkrollradius
zu verkleinern.
Querlenker nehmen zusammen mit dem Federbeindom (der auch die vertikalen Kräfte trägt, also das Gewicht des Fahrzeugs)
die beim Beschleunigen, Bremsen und Kurvenfahren auftretenden horizontalen Kräfte auf. Er ist die untere Lagerung der
vertikalen Achse, um die die Lenkbewegungen ausgeführt werden (das Domlager ist die obere Lagerung). Der Querlenker
ist mehr oder weniger beweglich um eine Rotationsachse, die durch die beiden Lagerungen an der Karosserie in
Fahrtrichtung verläuft, um die vertikalen Bewegungen des Federbeines (Federung) zuzulassen. An der Karosserie wird er
gewöhnlich in Verbundlagern (aus Gummi und Metall) aufgehängt.
Beim Bremsen wird das vordere Lager auf Zug, das hintere auf Druck belastet. Beim Beschleunigen wird bei frontgetriebenen
Fahrzeugen das vordere Lager auf Druck, das hintere auf Zug belastet. In der Kurve sind die Lager der äußeren Seite auf
Druck, auf der Kurveninnenseite auf Zug beansprucht.
Das Lager, das den Querlenker mit dem Federbein (Radlagergehäuse) verbindet, ist heute meist ein Traggelenk oder
Führungsgelenk.
Der Quermotor ist eine Bauart des Antriebs von Kraftfahrzeugen. Der Begriff bezeichnet die Einbaulage des Antriebsmotors.
Dabei liegt die Kurbelwelle des Motors parallel zu den Achsen der Räder bzw. quer zur Fahrtrichtung. Die meisten modernen
Frontantriebswagen sind so gebaut, Kraftwagen mit Hinterradantrieb haben in der Regel vorne längs eingebaute Motoren. Der
erste Kraftwagen mit Quermotor und Frontantrieb war 1931 der DKW F1. Dieses Konzept wurde bis nach dem Zweiten Weltkrieg
bei seinen Nachfolgern beibehalten und 1947 von Saab mit dem Saab 92 übernommen. Auch der Goliath GP 700 und der Gutbrod
Superior waren so gebaut. NSU baute bis in die 1970er-Jahre Fahrzeuge mit Quermotor im Heck, Lamborghini stellte ab 1965
den Miura mit querstehendem 12-Zylindermotor vor der Hinterachse her.
Der Mini war einer der ersten in größeren Stückzahlen hergestellten Pkws mit einem quer eingebauten Motor. Es war ein
einerseits moderner, billiger Kleinwagen mit guter Raumnutzung, der anderseits erfolgreich an verschiedenen Rennen
teilnahm. Zu jener Zeit (Mitte der 1960er-Jahre) wurde klar, dass Pkws mit Quermotor und Frontantrieb billiger
herzustellen sind und bessere Gebrauchseigenschaften haben als die konventionelle Bauart mit Heckmotor oder Standardantrieb
(Motor vorn und angetriebene Hinterräder).
Der italienische Automobilkonstrukteur Dante Giacosa entwarf Mitte der 1960er-Jahre für Fiat und das Modell Autobianchi
Primula die bis heute am meisten verwendete Bauform des Quermotors mit ungleich langen Antriebswellen, bei der Motor und
Getriebe nebeneinander eingebaut werden und sich nicht das Öl teilen müssen. Zwischen 1965 und 1980 stellten nahezu alle
wichtigen Automobilhersteller mindestens ein Modell nach diesem Muster vor.
Bedingt durch die Breite eines Pkws steht im Motorraum nur eine begrenzte Einbaulänge für den Motor zur Verfügung. Daher
dominieren Vierzylindermotoren diese Einbauform. Allerdings gibt es verschiedene Ansätze, Motoren mit mehr Zylindern zu
verwenden. BMC baute in den 1960er-Jahren im ADO 17 (Austin 2200, Morris 2200 und Wolseley Six) einen querstehenden
Sechszylindermotor ein. Es gibt Fünfzylindermotoren, wie bei Fiat (2,4-l-Diesel, z. B. im Fiat Croma) und Volvo (z. B.
Volvo V70), die neben das Getriebe passen. VW verwendet einen ursprünglich VR6 genannten Sechszylinder, der mit einem
extrem kleinen Winkel zwischen den beiden Zylinderreihen nur so lang ist wie ein V6, aber zugleich nur wenig breiter
als ein Reihenmotor, und der daher auch in Kompaktfahrzeuge wie den VW Golf passt. Volvo entwickelte ein besonders kleines
Getriebe zur Verwendung mit einem Reihensechszylinder und konnte sogar einen V8 quer einbauen (bei Volvo XC90 und Volvo S80).
Bereits vorher wurde 1985 im Cadillac Seville ein V8-Motor quer verbaut.
Auch Busse haben heute (2007) oft einen Quermotor im Heck eingebaut, wo er leicht für Wartungsarbeiten zugänglich ist.
Bei Motorrädern dominiert der Quermotor außer bei Verwendung von Boxermotoren (z. B. Hoffmann Gouverneur, (IFA) BK 350,
Zündapps Zwei-Zylinder-Typen, viele BMW-Typen); bei Motorrädern mit V-Motor sind Längs- (z. B. Victoria V 35 Bergmeister,
Moto Guzzi, Zündapps Zwei-Zylinder-Typen mit 170°-Anordnung der Zylinderreihen) und Quereinbau (Harley-Davidson,
japanische Neuschöpfungen) realisiert worden.