Gas - in Kooperation mit Verivox

Trotz CO2-Preis: Deutsche Gaspreise bleiben im EU-Mittelfeld

Heidelberg. Verbraucher in Deutschland zahlen weniger für Gas als der EU-Durchschnitt – kaufkraftbereinigt gehört Deutschland sogar zu den günstigsten Ländern Europas. Hochpreisland wird Deutschland auch mit dem neuen CO2-Aufschlag nicht, wie eine Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt.

Gaspreis liegt derzeit im EU-Mittelfeld

Der Gaspreis in Deutschland liegt laut der Statistikbehörde Eurostat europaweit im Mittelfeld. Einschließlich aller Steuern und Abgaben wurden hierzulande im zweiten Halbjahr 2019 5,89 Cent pro Kilowattstunde (kWh) fällig. Und damit etwas weniger als im EU-Durchschnitt von 6,7 Cent/kWh.

Den mit Abstand höchsten Gaspreis zahlten die Schweden mit 11,67 Cent/kWh. Die zweithöchsten Kosten wurden in Spanien (10,21 Cent/kWh) fällig, gefolgt von den Niederlanden (9,65 Cent/kWh). Am günstigsten war es in Rumänien (3,32 Cent/kWh), Ungarn (3,34 Cent/kWh) und Lettland (3,51 Cent/kWh).

Wird die örtliche Kaufkraft berücksichtigt, gehört der Gaspreis in Deutschland mit zu den günstigsten. Nur in Luxemburg, Großbritannien, Lettland und Belgien wird die Haushaltskasse durch Erdgas weniger belastet. Am schwersten wiegen die Gaskosten in Spanien, Schweden und Italien.

CO2-Kosten machen Gas bis zu 20 Prozent teurer

Mit der Einführung des nationalen CO2-Preises werden Gaskunden in Deutschland ab 2021 stärker zur Kasse gebeten. Nach Verivox-Berechnungen beträgt der Aufschlag im Jahr 2025 insgesamt 20 Prozent – vom heutigen Gaspreisniveau gerechnet ein Anstieg von 5,89 auf 7,08 Cent/kWh. Für eine Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden bedeuten das jährliche Mehrkosten von 238 Euro.

„Länder wie Schweden, Dänemark oder Frankreich haben längst eine CO2-Steuer. Deshalb haben Verbraucher in Deutschland verglichen mit anderen europäischen Ländern bisher relativ günstig geheizt“, sagt Valerian Vogel, Energieexperte bei Verivox. „Doch der Aufpreis für CO2 wird Gas nun sukzessive verteuern. Bereits im kommenden Jahr zahlt eine Familie in Deutschland rund 108 Euro mehr im Jahr für das Heizen mit Gas“, so Valerian Vogel.

Trotz CO2-Aufpreis: Auch in den nächsten Jahren wird Deutschland im Europa-Vergleich nicht zu den absoluten Spitzenreitern beim Gaspreis gehören. Denn schon heute zahlen Iren, Dänen, Portugiesen, Franzosen, Italiener, Niederländer, Spanier und Schweden mehr als die für Deutschland prognostizierten 7,08 Cent/kWh.

Gas-Anbieterwechsel schlägt CO2-Aufpreis

Eine Familie, die noch nie ihren Gastarif gewechselt hat, wird zu den Konditionen der Grundversorgung beliefert. Bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden werden dafür derzeit durchschnittlich 1.462 Euro im Jahr fällig. Die gleiche Menge Gas kostet im günstigsten fairen Tarif zwischen 835 Euro (mit Bonus) und 892 Euro (ohne Bonus) – also ein Sparpotenzial zwischen 570 und 627 Euro im Jahr.

Methodik

Für die Berechnungen wurden die Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat vom zweiten Halbjahr 2019 für die EU-Mitgliedsstaaten herangezogen. Die CO2-Preis-Berechnung basiert auf den Daten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.

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